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Andreas Kottre, Joachim Wunderlich, Savas Kilic und Jonathan Stütz – Das Gründerquartett der Augsburger Software Agentur typedigital bei auxgefragt

Andreas Kottre, Joachim Wunderlich und Savas Kilic haben sich im Studium kennengelernt. Ursprünglich war ihr Plan, ein ERP-Startup zu gründen. Doch wie so oft kam es anders. Wieso sie letztlich eine Software-Agentur gegründet haben, wie der vierte im Gesellschafterteam, Jonathan Stütz, dazu kam, was sie von anderen Agenturen unterscheidet und wie sie ihre Kund:innen auswählen – jetzt bei auxgefragt.

1. Warum habt ihr euch dafür entschieden zu gründen?

Savas: Ein Unternehmen zu gründen gibt der eigenen Arbeit eine unschätzbare Sinnhaftigkeit. Denn jedes abgeschlossene Projekt und jede weitere Extrameile ist letzten Endes eine Investition in das eigene Team – das ist super spannend! Aber natürlich hatten wir auch Respekt davor den Schritt zu wagen und ins kalte Wasser zu springen. Andreas war zu Beginn die treibende Kraft und dafür sind wir ihm bis heute sehr dankbar. An dieser Stelle nutze ich den den Artikel, um meine Dankbarkeit auszudrücken: Props gehen raus an dich, Andreas!

Andreas: Ich habe nie daran gezweifelt, dass sich unsere Fähigkeiten und Persönlichkeiten beruflich perfekt ergänzen. Davon bin ich weiterhin überzeugt! Gründen braucht eben Mut, ein gesundes Maß an Optimismus und eine Prise Leidenschaft – und das haben wir!

2. Es gibt da draußen viele Software-Agenturen – was glaubt ihr unterscheidet euch von allen anderen?

Jonathan: Für uns ist jedes Projekt mehr als nur eine Einnahmequelle. Wir haben ambitionierte Ziele und beweisen unsere Fertigkeiten neben bereits etablierten Software-Dienstleistern – das geht nur mit einem hohen Qualitätsanspruch, guter Kommunikation und indem wir jedes mal ein bisschen mehr leisten als gefragt. Um das zu gewährleisten kümmern wir Gesellschafter uns persönlich um die erfolgreiche Durchführung jedes einzelnen Projektes.


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3. Stellt euch vor, ihr würdet morgen mit irgendeiner neuen Eigenschaft oder Fähigkeit aufwachen. Welche hättet ihr gern?

Andreas: Als großer Fan von Neil deGrasse Tyson (Astrophysiker) bewundere ich ihn vor allem für eine Fähigkeit: Komplexe Sachverhalte einfach und für jeden verständlich erklären zu können! Da kann ich mir noch was von ihm abschauen, denn auch als Lead Engineer und Software Architekt ist das ein total hilfreicher Skill. 

Jonathan: Als Designer und Stratege muss ich mit vielen Leuten kollaborieren und ein tiefes Verständnis aufbauen. Daher ist Empathie eine sehr wichtige Fähigkeit. ‘Absolute Empathie’ wäre in meinen Augen eine krasse Superpower – dann könnte ich noch besser Probleme von Nutzer:innen lösen, Kund:innen bis ins kleinste Detail verstehen und mich vermutlich, wie Andreas, mehr vegan ernähren. Mit Brain-Interfaces könnte übrigens so etwas wie uneingeschränkte Empathie mit anderen Lebewesen tatsächlich eines Tages Wirklichkeit werden.

Savas: Ich würde gerne per Zauberstab unseren EBIT in die Höhe zaubern können oder mit einem Fingerschnippen ein paar weitere Senior Entwickler:innen einstellen!

Joachim: Na wenn wir uns Zauberkräfte wünschen dürfen, dann möchte ich auch auf zwei Tastaturen gleichzeitig coden können! Spaß beiseite. Da sich Technologien schnell verändern und man nie auslernen kann, würde ich am liebsten im Handumdrehen jedes existierende Softwareentwicklungs-Pattern erkennen und wiedergeben können.

4. Von Startup-Gründern zur eigenen Software-Agentur – wie kam es dazu?

Andreas: Savas, Joachim und ich haben Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Augsburg studiert. Unser “Proof of Concept”, das wir als Team super funktionieren, war ein gemeinsames Blockchain-Projekt 2017. Kurz darauf kam die Idee vom eigenen Produkt bzw. Startup. Wir wollten ein ERP-System für kleine und mittelständische Unternehmen bauen. Tatsächlich gab es damals für einen solchen Service kaum überzeugende Lösungen und somit einen vielversprechenden Markt. Rückblickend muss ich sagen, dass wir damals noch jung und naiv waren. Irgendwann wurde es mit dem Geld knapp und da ich schon während meines Studiums als Freelancer tätig war (und somit einige Kontakte an der Hand hatte), haben wir dann erstmal andere Projekte angenommen, um unsere Geschäftsidee mit Bootstrapping überhaupt finanzieren zu können.

Währenddessen haben wir unseren Spaß daran gefunden an unterschiedlichen Projekten und direkt mit Kund:innen zu arbeiten. So haben wir uns mit der Selbstständigkeit zur Software Agentur entwickelt. Uns war es wichtig, dass wir nach unseren eigenen Werten arbeiten und uns selbst verwirklichen können. Deswegen sind wir letzten Endes ziemlich glücklich mit dieser Entwicklung.

Joachim: Vor Kurzem haben wir auf Gesellschafterebene noch Unterstützung von Jonathan bekommen. Ihn haben wir ursprünglich 2018 kennengelernt, als er händeringend nach Mentoring im Bereich React.js bzw. JavaScript gesucht hat. Er hat damals versucht seine Startup-Idee “Hellonaut” eigenständig zu entwickeln und bot uns an, im Gegenzug zu Code-Reviews, uns mit von ihm selbst gemachten Tacos zu verköstigen. Mittlerweile sind wir alle Freunde und Partner. Man sagt ja häufig, dass Geschäftsbeziehungen mit Freund:innen kompliziert werden können. Tatsächlich stecken in uns aber immer noch die Jungs von damals, die gerne gemeinsam bei einem Bier über Apps, Ideen und vermeintliche Innovationen fachsimpeln – nur dass wir heute ein bisschen größer träumen können!

5. Was ist euch wichtig, wenn ihr entscheidet ob ihr einen neuen Auftrag annehmen wollt oder auch nicht?

Savas: Wir begegnen unseren Kund:innen immer auf Augenhöhe. Das A und O für eine gute Zusammenarbeit ist eine offene, ehrliche und transparente Kommunikation. Dabei setzen wir auf gegenseitiges Vertrauen, was sich besonders darin widerspiegelt, wie sehr unsere Kund:innen auch unsere Beratung und Fachmeinung schätzen. Wenn wir merken, dass diese gemeinsame Grundhaltung nicht vorhanden ist, kann es auch passieren, dass wir Aufträge ablehnen.

Joachim: Viele Agenturen würden an der Stelle vielleicht sagen: “Das Budget muss stimmen.” Zumindest, wenn sie ehrlich wären. Wir können die monetären Herausforderungen bis zu einem bestimmten Grad mit unserer strategischen Beratung abfangen, indem wir uns zum Beispiel in der ersten Iteration eines Produktes auf die wesentlichen Kernfunktionalitäten, also ein MVP, beschränken.


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6. Gerade in der IT-Branche sind Fehler sehr ärgerlich und können schnell viel Geld kosten. Wie ist eure interne Fehlerkultur und nach welchen Methoden arbeitet ihr?

Andreas: Softwareentwicklung ist zwar kein Neuland mehr, aber Technologien ändern sich schnell und um Innovationen zu ermöglichen ist es nötig Risiken einzugehen. Manchmal wird in unserer Branche eben auch etwas an die Wand gefahren. Das ist selbst Giganten wie Google schon passiert. Sie brachten Produkte auf den Markt, die sich langfristig nicht durchsetzen konnten wie zum Beispiel Google+ oder auch Hardware wie Google Glasses. Dennoch gehört ein gewisses Experimentieren dazu – ganz egal ob im großen oder kleinen Stil. Und deswegen ermutigen wir unser Team dazu Etabliertes zu hinterfragen und neu zu denken. 

Jonathan: Es gibt aber auch einige Methoden, um große Fehler zu vermeiden. So arbeiten wir mit Prototypen und testen sie auf Herz und Nieren. Meist sogar bevor wir die erste Zeile Code schreiben. Zum Beispiel mit Design Sprints oder Usability-Tests an Klickdummies. Wir vertreten auch die Meinung, dass gute Produkte und Codes nicht hinter verschlossenen Türen entwickelt werden. Deswegen geben wir Kund:innen zu jeder Zeit vollste Transparenz und arbeiten nach agilen Methoden wie Scrum. Damit haben wir die Möglichkeit, nach jedem Sprint, wenn notwendig, die Richtung zu wechseln.

7. Was suchen Kund:innen, die bei euch landen?

Andreas: Zu Beginn unserer gemeinsamen, unternehmerischen Reise haben wir vor allem Entwicklerteams mit Manpower unterstützt. Softwareentwicklung ist weiterhin unsere Kernkompetenz, aber über die Zeit ist auch immer mehr Projektmanagement und Agile-Coaching dazugekommen.

Savas: Durch diese zusätzlichen Dienstleistungen sind wir autonomer geworden und unterstützen nun auch mittelständische Unternehmen als interdisziplinäres Team dabei Prozesse zu digitalisieren, oder auch ganz neue digitale Produkte auf den Markt zu bringen.

Jonathan: Das setzt aber auch mehr strategische Beratung voraus. Daher bieten wir Design-Thinking Workshops an, in denen wir uns gemeinsam mit den Kund:innen zum Beispiel mit digitalen Geschäftsmodellen auseinandersetzen. Aber auch Startups profitieren von unserem strategischen Know-how. So können wir ihnen einen schnellen und erfolgreichen Markteintritt ermöglichen und digitale Produkte effizient, kostengünstig und iterativ erweitern.

8. Euer Büro liegt zentrumsnah – habt ihr euch bewusst für den Standort entschieden?

Savas: Wir sind ein junges Team und ein Büro innerhalb der Augsburger Stadtmauer passt einfach zu unserem Vibe. Wir schätzen es am Puls der Stadt zu sein und mittags in einem unserer Lieblingsrestaurants wie dem Saigon Village essen zu gehen oder auch mal nach getaner Arbeit gemeinsam eine Runde Tischtennis in einem nahegelegenen Park zu spielen.


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9. Was ist eure Idealvorstellung? Wie wird sich typedigital in den nächsten 3 Jahren weiterentwickeln? Und: Bleibt ihr in Augsburg?

Andreas: Wir werden weiter wachsen, aber dabei darauf achten unsere Authentizität nicht zu verlieren und ein menschenzentriertes Unternehmen zu bleiben. Denn unsere Fähigkeiten und die Gemeinschaft machen uns aus. Augsburg wird dabei definitiv unsere Basis bleiben! Allerdings haben wir tatsächlich schon mit dem Gedanken gespielt ein zweites Büro in Nürnberg zu öffnen – im Moment ist das aber eher noch Zukunftsmusik.

Savas: Mit unseren Kund:innen wollen wir dabei weiterhin nachhaltige Partnerschaften entwickeln, die wirtschaftlich wie menschlich für beide Parteien einen langfristigen Mehrwert bieten.

Jonathan: Und darüber hinaus hoffen wir, dass wir mit unserer Arbeit einen positiven Beitrag leisten können, Menschen und Unternehmen durch Technologie zu helfen und das Leben der Endnutzer:innen ein Stück einfacher zu machen. Denn wir sind davon überzeugt, dass Technologie stets einen positiven Mehrwert für den Menschen liefern sollte.

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Verfasst von Duc Viet Phan

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