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Nachbarschaftshilfe Augsburg – Boxbote wird zum Einkaufsboten

Boxbote Augsburg

„Wenn der Boxbote zum zweiten Mal klingelt, … stehen deine Einkaufstüten schon vor der Tür“, so bewirbt das Augsburger Startup nun seinen kontaktlosen Lieferservice auf Instagram. Unter dem Buzzword „Nachbarschaftshilfe“ stellt das Logistikunternehmen einen bereits bestehenden, aber bisher wenig genutzten Service für Augsburg in den Vordergrund und wird zum lokalen Einkaufsboten.

„Wir schreiben uns diese Dienstleistung schon von Beginn an auf die Fahne“, sagt Raimund Seibold, Mitgründer von Boxbote. „Für uns ist es das normalste der Welt.“ Sein Unternehmen ist vor allem dafür bekannt, Essen von Augsburger Restaurants und kühles Bier an den Proviantbach zu liefern. Doch in der Box kann weitaus mehr geliefert werden. Denn schon lange führt der Boxbote auch Lebensmittel, Drogerieartikel, Bücher und sogar Blumen in seinem Sortiment, die die türkisfarbenen Boten auf dem Radl durch die Fuggerstadt befördern – ein bisschen wie Amazon, nur lokaler.

Quarantäne, Corona- und Klopapier-Krise

In Zeiten von Quarantäne, Corona- und Klopapier-Krise, ist die Dienstleistung für manche Augsburger eine willkommene Lösung. Bisher werde das Nachbarschaftsangebot noch nicht so stark nachgefragt, so Raimund. Es sei mehr eine Vorbereitung in weiser Voraussicht. Strukturen sollen dann geschaffen werden, wenn das Leben noch geordnet abläuft. Außerdem sagt der 33-Jährige: „Viel wichtiger ist unsere Dienstleistung aktuell für Einzelhändler, die ihre Läden schließen mussten und Umsatzeinbuße erleiden“.

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Nachbarschaftshilfe Augsburg – Enkeltrick und Ehrenamt

Die Nachbarschaftsdienstleistung wird zu den Konditionen von Boxbote angeboten. Wenn ein Mindestbestellwert erreicht ist, werden Getränke und Drogerieartikel kostenlos geliefert, ansonsten fallen die übrlichen Lieferkosten an. Dennoch erklärt Raimund: „Ich verdiene damit keinen Cent. Es ist ein Service und Service muss nicht unbedingt kostenlos sein“. Schließlich wolle er seinen Boxboten einen angemessenen Lohn bezahlen.

Kritiker könnten den Einwand erheben, dass sich manche notleidende den Service nicht leisten könnten und auf die aktuell inflationär entstehenden, ehrenamtlichen Facebook-Nachbarschaftshilfe-Gruppen aus Augsburg verweisen. „Wir kennen alle Enkeltrick-Betrüger“, kritisiert Raimund. „Wer garantiert mir, dass sich unter den vielen ehrenamtlichen Helfern nicht auch solche Menschen befinden? Ich würde meiner Oma eher davon abraten, wenn ich die Helfer nicht kenne.“

Beschwichtigend ergänzt der Gründer: „Wenn der Ernstfall eintritt, dann brauchen wir auch bei Boxbote ehrenamtliche Unterstützung und werden schnell reagieren“. So verteilen die Lieferer bereits jetzt auch Flyer von ehrenamtlichen Helfern wie der Gruppe „Corona Prävention Augsburg“.

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Verfasst von Anahit Chachatryan

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